Die Urgeschichte (Teil 3)

Alte 99er, 1924 anläßlich des 25 jährigen Jubiläums (Stehend v.l.: Miebach, Berk, Hermann Bassè; sitzend: Passauer, Müller, Lange, Raffenberg
Alte 99er, 1924 anläßlich des 25 jährigen Jubiläums (Stehend v.l.: Miebach, Berk, Hermann Bassè; sitzend: Passauer, Müller, Lange, Raffenberg

Geschichte IFCK, KFC und KSC (VfL Köln 1899)

VfL 99 und ein Schäfer

 

Am 20. Mai des Jahres 1903 hielt der KFC bereits ein großes internationales Sportfest in Fußball und Leichtathletik ab. Es ist besonders bemerkenswert, weil an diesem Tage der Club zum ersten Mal den neuen Farben rot-weiß spielte.


Zum Fußball und Leichtathletik kamen in späteren Tagen manch andere Sportarten die sich gehalten und durchgesetzt haben. Es soll jedoch der Versuch, 1901 Cricket zu spielen, nicht unerwähnt bleiben. Beim ersten Training flog der Ball einem Zuschauer ins Gesicht. Lamento! Die Polizei verlangte Absperrung, aber der Militärkommandant stimmte nicht zu. Es war sein Gelände. Cricket aus!

Auf der Mülheimer Heide tummelten sich inzwischen gar viele Vereine. Es war ein farbenprächtiges Bild. Das störte den Schäfer, der wochentags seine Herde dort grasen ließ, nichtwohl aber die kahlgetretenen Stellen und so beschwerte er sich bei der Militärregierung. Die (nicht der) Hammel blieben Sieger, alle Vereine mußten die Felder räumen!


Großes Rätselraten nach dem wohin.! Da spielte der Zufall eine etscheidende und glückliche Rolle. Das Vorstandsmitglied Karl Müller bekam eine Einladung des Kölner Rennvereins zu einer Versammlung in die Finger. Der Rennverein wollte sein Gelände besser verwerten. Man wurde sich einig und so zog der KFC im Juli 1903 in den Weidenpescher Park ein, unserer Heimstätte bis auf den heutigen Tag.

Die Geschichte des Weidenpescher Parks ist nicht monoton, es gab und gibt Veränderungen, Ausdehnungen und Schrumpfungen bis auf den heutigen Tag. Darum wird dieser Sportstätte in diesem Blog noch ein eigenes Kapitel gewidmet. Es folgten Jahre des ruhigen Aufbaus, großer sportlicher Erfolge und gesellschaftlicher Veranstaltungen von hohem Niveau.

Mannschaft des KSC im Jahre 1920
Mannschaft des KSC im Jahre 1920

Pfingsten 1905 fand das Endspiel um die deutsche Meisterschaft zwischen Union Berlin und dem Karlsruher FV auf dem KFC-Platz statt. Die Berliner gewannen 2:0. Fünf Jahre später fand ein zweites Mal das Finale auf unserem Gelände statt. Der Karlsruher FV schlug Holzstein Kiel in der Verlängerung durch einen von dem berühmten Breunig verwandelten Elfmeter 1:0.

Im Jahre 1906 führte Otto Lange, der am 24. Januar 1904 den Vorsitz übernommen hatte, das erste Karfreitagsspiel durch; 1905 entstand die Hockey-Abteilung. Es kam der erste Weltkrieg, es kamen harte Zeiten. Mitten drin, am 24. August 1916, wurde der Beschluß gefasst, den Verhältnissen der vielen betriebenen Sportarten Rechnung zu tragen. Der KFC änderte seinen Namen in KSC. Es folgten die bitteren Nachkrieszeiten, die Inflation, neue politische Veränderungen. 1927 trat Lange als Vorsitzender zurück. Dr. Bauwens übernahm sein Amt. Die sportlichen Erfolge wechselten, doch immer hielt der KSC sein Panier hoch (Panier: altertümlich für Banner, Fahne) ein Spruchband im Wappen)), gehörte zu den angesehensten Vereinen Deutschlands.


Die Zeit von 1933 begann, und als am Ende der Spielzeit 1936/37 unsere 1. Mannschaft aus der obersten Klasse absteigen mußte, der KCfR aber Zweiter der Gauliga war und keinen Platz mehr besaß, waren es besonders Direktor Jacobi und Dr. Geister seitens des KSC und Köbes Zündorf seitens des KCfR, die aus der gemeinsammen Not eine Tugend machten.

Der VfL 99 entstand: Der KSC behielt die Klasse, die Rasenspieler zogen in den Weidenpescher Park als unsere und ihre gemeinsame Heimstätte ein.

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